Wenn Träume wahr werden

Der 1968er Dodge Charger Premium Sports Hardtop: ein Auto, für Menschen, die wissen, was sie wollen – mit Stil und besonderem Charakter

Wenn Träume wahr werden.

Auf dem Großbildschirm der heimischen Wohnung flimmert gerade noch der Abspann vom Filmklassiker Bullitt mit Steve McQueen. Die Freundin ist dabei, das Schlachtfeld des kalten Buffets wegzuräumen, während Mann gerade noch in Gedanken versunken vor diesem Ungetüm an automobiler Kunst der 60er Jahre steht…

…der Grill schaut mich böse an und ich meine zu hören „Los, steigʻ endlich ein und lass uns eine Runde drehen“. Ich glaube, zu träumen, meint der Wagen mich? Außer mir ist sonst keiner auf der breiten Landstraße, die in Deutschland das Format einer dreispurigen Autobahn besitzt, zu sehen. Ich drehe mich noch einmal um. Es ist wirklich kein Mensch außer mir da. Meine linke Hand liegt mit einem Mal auf dem linken Kotflügel leicht auf. Der Wagen ist noch sehr warm und schüttelt sich im Leerlauf. Die Vibrationen sind deutlich in meinen Fingern zu spüren.

Ich gehe weiter Richtung Heck mit geschlossenen Augen, während meine Hand die ganze Zeit auf dem Blech verweilt. Viele Konturen spüre ich nicht, dafür geht es lange geradeaus, ehe die Windschutzscheibe steil ansteigt. Auch das Dach ist deutlich länger, als ich es von anderen Autos kenne. Der Übergang vom Dach zum Heck fühlt sich fantastisch an, mit seinen flüssigen Konturen. Am Heck angekommen starren mich die vier markanten runden Rückleuchten an. Zu meinem Erstaunen sind sie hell erleuchtet. Auch aus den Endrohren ist Wasserdampf zu sehen, wenn auch nicht viel.

Die Straße ist menschenleer und außer mir ist immer noch keiner zu sehen. So eine Einladung lasse ich mir nicht entgehen, denke ich und steige ein. Langsam lasse ich mich auf das Leder gleiten, das herrlich knirscht, als wenn man in Opa´s altem Ledersessel Platz nimmt. Es scheint so, als ob ich gerade erst den Wagen verlassen habe, denn auch der Sitz ist noch warm und schmiegt sich perfekt an mich an. Das ich vorher in dem Wagen gesessen habe, daran kann ich mich nicht erinnern.

Die Hände umgreifen das „Grant-Holzlenkrad“ und es ist, als wenn ich nie einen anderen Wagen gefahren hätte. Wir gehören zusammen, soviel ist sofort klar. Mein rechter Fuß liegt auf dem rechten Pedal, das anscheinend für Schuhgröße 54 ausgelegt ist. Irgendwie ist an dem „Hobel“ alles etwas größer als bei den „Europäern“. Eine nicht endenwollende Motorhaube, im Format einer kompletten Tischtennisplatte. Wenigstens ist so das Ende zu sehen, falls man doch mal einparken wollte… Aber wer will das schon mit einem `68er Charger? Da geht es doch nur geradeaus und das am liebsten mit vollem Schub, der einen in die Sitze drückt. Meine Hände fest am Lenkrad, tippe ich leicht das Gaspedal an. Rooooowwwwwww, rooooowwwwwww, rooooowwwwwww, dazwischen dieser unrunde Lauf des Achtzylinders. Woooow, was für ein fetter Sound. Ich habe Schweiß auf der Stirn und bin dabei noch keinen Meter gefahren… Da tippt mir wer auf die linke Schulter… plopp, aus der Traum! Es ist meine Freundin, die Verstärkung in der Küche braucht… So schnell können die schönsten Träume zerstört werden, die gerade erst angefangen haben. Damit so etwas im wirklichen Leben nicht passiert und man unsanft geweckt wird, gilt es, Vorkehrungen zu treffen.

Genau das hat Nico Eltges aus der Eifel getan. Um einen Ausgleich zum Beruf als Betriebsleiter einer LKW-Niederlassung zu haben, hat er sich überlegt wo seine Liebe – außer zu seiner Freundin – hinfällt. Amerikanische Klassiker ist sein Thema, das er seit Jahrzehnten verfolgt. Aber da war doch noch etwas? Ja genau, sein Traum vom „eigenen“ Klassiker. Seine Vorstellung vom perfekten Auto ist der `68er Dodge Charger – nichts von der Stange, „für Männer, die wissen, was sie wollen, runde Rückleuchten, die bekannte Schnauze – einfach einmalig und sehen nur geil aus…“. Mit ausladender Karosserie und von allem zu viel, im Vergleich zu europäischen Möglichkeiten.

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