Händlerporträt: V8 Werk

In der Werkstatt der Familie Herbrig im sächsischen Bärenstein herrscht Hochbetrieb. Hier wird historisches Kultblech restauriert, customized und veredelt. Heraus kommen astreine Restomods made by V8 Werk.

Verführung hoch zwei: Shelby GT 500 im Doppelpack

Am Anfang stand mein erster Mustang, den ich als Student selbst aus den Staaten importiert habe“, beschreibt Christoph Herbrig seinen resistenten US-Car-Virus, der die Firma in nur fünf Jahren zu einer der Top-Adresse für Freunde historischer Amibleche mutieren ließ. Schon länger hatte der Mustang-Enthusaist davon geträumt, eine eigene Werkstatt aufzubauen, die den Kunden umfassenden Service, kalkulierbare Kosten und saubere handwerkliche Arbeit bietet. Gesagt, getan. Ehefrau Susanne zog mit und übernahm die Geschäftsführung, und bald spezialisierte sich das leidenschaftliche Team aus Mechanikern und Karosseriebauern mit mehreren Meistern auf die originalgetreue Restaurierung und den individuellen Neuaufbau von Resto-Mods. Ob durch Agenten in den USA aufgespürt, von den Kunden angeliefert oder vom V8-Team entdeckt: Der Eyecatcher in spe wird zunächst fachgerecht zerlegt, tauchbadentlackt, sandgestrahlt, konserviert und instandgesetzt. Als neue Dienstleistung zur besonders schonenden Reinigung der teilweise über 50 Jahre alten Verkrustungen an Bauteilen und Unterboden bietet das V8 Werk jetzt Trockeneisstrahlen inHouse an.

Dann kommt die Optik dran. Leder, Velours, Chrom – alles ist möglich, was der Kunde will. „Wir restaurieren gerne möglichst originalgetreu“, betont Susanne Herbrig, „aber wir liefern auf Wunsch auch komplett individualisierte Autos.“ Auch Exoten, wie der DeTomaso Pantera GTS werden im V8 Werk fachmännisch neu aufgebaut. Oder die unglaublich detailverliebt restaurierte Vette C1, die mit ihren 57 Jahre so atemberaubend sexy ist wie am Tag der ersten Asphaltberührung. Da lohnt sich der Einsatz der Restaurationsspezialisten und zeigt, was Experten mit Erfahrung, Leidenschaft und Knowhow zustande bringen.

Chefin Susanne Herbrig wurde auf einer USA-Reise vom US-Car Virus infiziert

„Es ist immer mit vielen Emotionen verbunden, wenn die Restauration eines Fahrzeugs in die Zielgerade einbiegt und der Motor zum ersten Mal gestartet wird“, meint Susanne Herbrig, „eine Herausforderung sind für uns oft die Ersatzteile. Es gibt zwar fast alles in den USA zu kaufen, aber die Passform ist häufig so miserabel, dass wir sehr viel Zeit aufbringen müssen, bis es am Ende passt und unseren hohen Maßstäben entspricht.“ Die Chefin wurde vom US-Car-Virus übrigens auf einer Reise infiziert, wenn auch zunächst eher durch die bulligen Neuwagen auf den Highways. Aber als studierte Archäologin switchte sie dann doch sehr schnell zu den älteren Modellen, „da geht’s ja auch um die Hinterlassenschaften aus früheren Zeiten.“ Lieblings-Klassiker der V8-Mannschaft sind Mustangs der ersten Generation und Chevrolet Corvette C1 und C2. Autos, die den American Way of Life verkörpern und für viele den Traum auf vier Rädern bedeuten.

Im Showroom: DeLorean DMC-12, Eleanor und Corvette C1

Wer will, kann sich vom V8 Werk seine eigene Eleanor aufbauen lassen, bei der jedes Detail mit dem Kunden abgestimmt wird. Zwei Online-Konfiguratoren (www.eleanor.de und www.mustang-konfigurator.de) zeigen, was möglich ist. Für die Realisierung des ganz persönlichen Traums stehen ständig diverse Basisfahrzeuge parat, aus denen man sein individuelles Sexy Beast kreieren kann. Im Showroom stehen etliche Appetithappen zum Staunen, Kaufen und Mieten, darunter drei 1966er Ford Mustang Cabrios zum Selbstfahren. Ein bildschöner 1967er Mustang Shelby GT 500 mit Rennhistorie lässt Kennern das Wasser im Mund zusammen laufen, der 1957er T-Bird der Chefin ist ebenfalls ein Hingucker und auch das neueste Projekt, ein 1967er Mustang Cabrio in der ebenso seltenen wie charismatischen Farbe „Playmate Pink“ zeigt, was Passion, Perfektion und Expertise zustande bringen. Es gibt übrigens mehrere Kunden, die sich bereits das zweite und dritte Fahrzeug von den V8 Werk Spezialisten restaurieren ließen. Wer Interesse hat, einfach mal nachfragen. Die freundlichen Profis haben für alles eine Lösung. www.v8werk.de

Trackday GT 350 R mit Kompressor und 785 PS

Komplett neu aufgebaut: 1958er Corvette mit 2 x 4bbl Vergaseranlage

In der Werkstatt

Ein Meister seines Fachs: Kfz-Meister Oliver Floss

Wer keinen Mustang hat, leiht sich einen: drei 1966er Cabrios zum Selbstfahren

1969 Ford Mustang Mach I Cobra Jet

Text: Marion Kattler-Vetter
Fotos:
V8 Werk