Gran Turismo

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Zwei europäische Traumkreuzer eint ein großes US-Herz mit acht Brennräumen: Perfekter Stoff für eine Geschichte über zwei Klassiker der Superlative mit grundverschiedenem Charakter

Wir alle erinnern uns gerne an den ersten Moment hinter dem Lenkrad von Papas Auto. Die jungen Gebrüder Kromer hatten Glück. Und davon sogar verdammt viel. Nicht weniger als zwei Interceptor, jene gewaltigen Jensen-Coupés, warteten verlockend hinter dem Rolltor der heimischen Garage und dienten Ihnen als exklusive Fahrübungsobjekte auf ihren ersten Spritztouren.

Der Dorfpolizist fand das zumindest anfangs noch lustig und mahnte mit einem Augenzwinkern: Keine weiteren illegalen Ausfahrten, ansonsten müsse man die Polizei rufen.

Knapp zwei Jahrzehnte später sind diese Jugendsünden längst verjährt. Die beiden Jungs von damals sind verwurzelte Familienväter geworden, doch ihr Herz schlägt noch immer für exquisites Altblech.

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An einem milden Herbstwochenende treffen wir sie am Ort ihrer ersten Ausfahrt, irgendwo am Mittellandkanal. Lässig parken zwei großkalibrige Luxuscoupés am Wasser. Es sind zwei Boliden mit ganz unterschiedlichen, exotischen Charakteren. Einzig ihr einender bordeaux-roter Farbton ist ein erster dezenter Hinweis auf mögliche Gemeinsamkeiten.

Facel Vega und Jensen Interceptor sind noch immer sehr klangvolle Namen im internationalen Automobilzirkus, gerade wenn es etwas ausgefallener sein soll. Und vermutlich genau deswegen sprechen sie erfolgreich eine Klientel an, die das Besondere schätzt und darüber hinaus zwangsweise über üppig gefüllte Brieftaschen verfügt.

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Stylistisch amerikanisch inspiriert, doch in der Qualitätsausführung europäisch-ambitioniert: HK könnte glatt für Hohe Kunst stehen