Geliebte alte Kiste: Chevrolet Silverado C1500 Pick-up von Leonard Graw


Geliebte alte Kiste: Chevrolet Silverado C1500 Pick-up

Die riesige Ladefläche wird gar nicht benötigt, die Ausstattung ist spärlich und überhaupt gibt es doch nun wirklich komfortablere Autos – dennoch musste Besitzer Leonard Graw diesen Chevrolet Silverado von 1992 einfach haben. Denn sein Herz schlägt für alte amerikanische Pick-ups

 

„Ich mag es nicht, wenn es schlicht ist. Ich liebe Farben“, sagt Leonard Graw. Sein Chevrolet Silverado C1500 in Goldorange  ist auf den Straßen südlich von Hamburg der Hingucker. Und nicht nur die Farbe, auch der kräftige, tiefe Sound ist ein Grund, warum sich Leonard Graw in diesen Pickup verliebt. Sein Model ist von 1992, die 4. Generation der Chevrolet C-Serie, die von 1960 bis 1988 von General Motors gebaut wurde. „Fahren tut sich ein anderes Auto besser, aber ich stand schon immer auf diese alten Kisten und ich habe auch schon immer welche gehabt.“

Leonard Graw schaut immer mal nach Autos. Und vor einem halben Jahr hat sich der Spezialist für Badsanierungen den Wagen bei einem Händler in der Nähe von Hamburg gekauft. Als Zweitwagen – Alltagswagen ist ein Mercedes – heizt er damit jetzt gerne mal alleine oder mit einem seiner Söhne durch die idyllische Gegend am Elbdeich. Transportieren könnte man mit der riesigen Ladefläche so einiges, doch das nutzen die Graws nicht.

Der Innenraum ist schlicht, mit orangefarbenen, groben Schaltern für Nebelschlussleuchte und Rückfahrscheinwerfer und – für seinen neuen Besitzer – ganz wichtig: mit einer extragroßen Lautsprecher-Box, die zwischen den beiden Sitzen angebracht ist. Damit wird auch mal ganz laut House-Musik gehört. „Mein Vater war immer schon anders“, sagt Sohn Steve lächelnd, der ebenfalls mit in dem Geschäft seines Vaters arbeitet.

Besonders ist auch, dass der Pickup bis zum Kauf vor einem halben Jahr nie groß gefahren wurde. Er stand nur für Präsentationszwecke in einem Modegeschäft. Laut Aussagen des Händlers handelte es sich dabei um das Geschäft von Robert Geiss, der durch seine Mode und die TV-Sendung „Die Geissens“ bekannt ist. Daher auch der auffällige Totenkopf auf der Tür.

Trotz aller Begeisterung für den Pickup würde Leonard Graw ihn jederzeit wieder verkaufen. „Ich bin mit dem Auto nicht verheiratet, wenn ich etwas anderes sehe, tausche ich auch.“ Kein Wunder. Denn besessen hat er schon viele Autos, diverse Pickups, Mustang, Corvette C2 Stingray etc. „Er hat alles schon gehabt“, sagt Sohn Steve, „Man bekommt die ganzen Autos alle gar nicht mehr zusammen, so viele waren es.“

Und nicht nur für Autos schlägt das Herz des Sanitär-Profis höher. Viele Jahre hat er Motorräder besessen, meist mehrere gleichzeitig und auch selbst welche entworfen. Mit zwei customized Bikes wie einer Goldwing als kleine Cafe Racer umgebaut, hat er schon in Daytona zwei Jahre in Folge jeweils den ersten Preis gewonnen.

Oft waren seine gebauten Motorräder nicht ideal zum Fahren, aber einfach was fürs Auge. Die Graws lieben eben alles – aber bitte nicht schlicht…

Technische Daten:

Baujahr: 1992
Hubraum: 4.269 ccm
Leistung: 118 kW (160 PS)
Länge/Breite/Höhe: 5.100/1.980/1.720 mm
Gewicht: 2.000 kg

Text und Fotos: Daniela Grunwald