CALL 911 – Die etwas andere Kaufberatung


Export und Transport

Wer bereits in Deutschland Kontakt zur zukünftigen Spedition aufnimmt, erspart sich Stress und Hektik. Diese kann den gesamten Export durchführen, denn die Exportanmeldung und die Verladung im Einzelfall können nervenaufreibend sein. Ob man das Fahrzeug besser mit einem speziellen Transportschiff – ähnlich einer Fähre im Roll on Roll off Verfahren – verschiffen lässt oder im Container, daran scheiden sich die Geister. Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Grundsätzlich sollte man aber eine Transportversicherung abschließen, die im Falle eines Schadens oder Verlustes eintritt.

Verzollung und Abholung

Wer das Internet durchstöbert, findet immer wieder Hinweise auf die günstigsten Einfuhrmöglichkeiten nach Eu
ropa. Ausschlaggebend sind meist die Hafengebühren und die im jeweiligen Land erhobenen Importzölle.
Heute kann man auch in Deutschland ein klassisches Fahrzeug ohne Einfuhrzoll und mit verringertem Umsatzsteuersatz importieren. War diese Möglichkeit in der Vergangenheit nur einer sehr elitären Zahl von besonders exotischen Oldtimern vorbehalten, ist es im Jahre 2014 deutlich einfacher geworden. Aktuelle Informationen hierzu erhält man über den Zoll: www.zoll.de.

Deutsche Häfen für die Anlandung von Fahrzeugen sind Bremerhaven und Hamburg. Von dort kann man das Fahrzeug mit einer Spedition bis vor die eigene Haustür bringen lassen. Oder man holt es selbst ab. Will man es auf eigener Achse nach Hause fahren, benötigt man ein Händlerkennzeichen oder ein Kurzzeitkennzeichen. Allerdings haben sich die Anforderungen für Kurzzeitkennzeichen am 1.4. dieses Jahres geändert.

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Schwachstelle hintere Befestigung der Stabilisatoren: Hier können Risse vorkommen Die Heizung ist bei California-Cars häufig fest oder ausgehängt

Notwendige Umrüstung

Fahrzeuge, die für den US-Markt gebaut sind, bedürfen meist spezieller Umbaumaßnahmen. Umfang und Kosten für die Umrüstung variieren von Modell zu Modell und von Baujahr zu Baujahr stark. Gut ist es, dies bereits beim Kauf im Hinterkopf zu behalten. Führen wir im Geiste einen Rundgang um das Fahrzeug durch, beginnend an der Fahrzeugfront: Wird das Standlicht angeschaltet und leuchtet es dann an der Front gelb, hat man den ersten Umrüstpunkt: Das Standlicht vorne muss in Deutschland weiß sein.

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Sieht der vordere Querträger noch so gut aus, wurde der Wagen pfleglich behandelt. Lediglich die vorderen Abschleppösen sind verbogen, aber noch funktionsfähig

Befindet sich auf den Hauptscheinwerfern keine ECE-Kennzeichnung, sind auch sie gegen europäische Scheinwerfer zu tauschen. Die Ausnahme bilden US-Scheinwerfer, für die ein positives Gutachten eines Lichttechnischen Institutes vorliegt. Klassische Sealed-Beam-Scheinwerfer haben dies nicht und müssen getauscht werden. Besitzt das Fahrzeug Xenonlicht? Dann ist eine Scheinwerferreinigungsanlage und eine automatische Leuchtweitenregulierung obligatorisch – ohne Ausnahme.

Seit 1967 leuchten in den USA Fahrzeuge vorne seitlich gelb und am Heck seitlich rot. Die deutsche Straßenverkehrszulassung fordert jedoch seitlich gelbes Licht, es sei denn, die hintere Seitenleuchte ist mit der Heckleuchte verbaut. Hier hilft eine Umrüstung, es kann aber auch eine Ausnahme gewährt werden. In den USA werden gerne Tönungsfolien auf allen Seitenscheiben aufgebracht. In Deutschland dürfen die vorderen Seitenscheiben nicht über einen gewissen Grad getönt werden, weshalb Folien in der Regel verboten sind. Zusätzlich besitzen US-Tönungsfolien nicht die in Deutschland notwendige Allgemeine Betriebserlaubnis „ABE“, weshalb sie entfernt werden müssen.

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Die Vorderachs- und Hinterachsaufhängung der G-Modelle sind in der Regel solide. Selten kommen ausgeschlagene, oder poröse Lager vor Der Blick von unten eröffnet manchmal einen grausigen Karosseriezustand. Hier ist alles in Ordnung