Christiane und Peter Koch: 1957er Lincoln Premiere Coupé 2-Door Hardtop

Christiane und Peter Koch: 1957er Lincoln Premiere Coupé 2-Door Hardtop

Zwei Tonnen Auto mit mehr als 300 PS auf zwölf Quadratmetern – mehr Amerika-Feeling geht nicht. Wir reisen seit Jahren regelmäßig in die USA und treiben uns auf Oldtimer-Meetings herum. Bei „Route 66“ in Hamburg verliebten wir uns in den Dino und nahmen ihn gleich mit: eine gänzlich neue Dimension der Fortbewegung, die man durch pures Angucken nicht begreifen kann. Man muss ihn fahren.

Die erste Aktion war die Verlängerung der Garage, damit der Lincoln reinpasste, nebenan fanden noch ein Tresen und ein paar Utensilien Platz, die den American-Diner-Look perfekt machen. Die Historie liegt weitestgehend im Dunkeln, ein paar Belege deuten darauf hin, dass die Inneneinrichtung in 2005 erneuert wurde. Außerdem bekam der Lincoln frischen Lack und neuen Chrom. Für die Zulassung in Deutschland gabs die üblichen Umbauten – Scheinwerfer, Standlicht, Warnblinkanlage. Bremskraftverstärker und Wasserpumpe sind neu, ebenso der Scheibenwischermotor und die Dichtungen der Panoramascheibe. Im USA-Reisegepäck importierte ich noch neue Dichtungen für Triebwerk und Getriebe und dichtete beides ab, entfernte leichten Flugrost vom Rahmen und spendierte ihm eine gründliche Hohlraumkonservierung. Das war’s.

Die ersten Ausfahrten waren nicht von Anfang an so entspannt. Zu viel Hitze verursachte Gasblasenbildung im Vergaser und zwang uns häufig unfreiwillig auf den einen oder anderen Parkplatz. Aber seitdem läuft es rund, der Sechsliter-V8 mit 304 PS ist ein Traum, die Dreigang-Automatik butterweich und die Weißwand-Diagonalreifen machen schon deutlich, dass es uns ums Cruisen, nicht ums Heizen geht. Wir fahren übrigens eine absolute Rarität: 1957 sind nur rund 35.000 Stück des Premiere gebaut worden, davon 3.676 Cabrios (die heute in Gold aufgewogen werden) und 15.185 Hardtop Coupés. In Deutschland sind nur drei bekannte Premiere aus diesem Jahrgang zugelassen…