Wolfgang Haider: Opel Commodore GS/E

Wolfgang Haider aus Tulln/Österreich und sein Opel Commodore GS/E

 

Opel-Fahrer hatten es in den 60er-Jahren schwer. Sie waren die Underdogs der Straße – bis eine neue Losung ausgegeben wurde: „Wir wollen links fahren.“ Entsprechend las sich der Werbetext: „GS/E. 150 PS. Kraft, die nach vorn schießt. Beschleunigung, die in die Sitze presst. Ein Motor, der kein Oktan ungenutzt nach hinten jagt …“ Der GS/E sollte es richten, ein Auto für echte Männer, Spitze fast 200 – das war damals fast  Lichtgeschwindigkeit. Der Top-Commodore war mit 13.564 D-Mark vergleichsweise günstig, möglich durch Großserientechnik. Starre Hinterachse, simpler 2,5-Liter-Sechszylinder, hinten Trommelbremsen, Servolenkung nur gegen Aufpreis.

Als Wolfgang seinen Überholspur-Opel vor 25 Jahren fand, hatte  der bereits zwei  Jahrzehnte auf dem Buckel und war komplett zerlegt. Eigenhändig zusammen- und aufgebaut war er recht schnell, doch die Lackierung ließ zu wünschen übrig. Also nach zwei Jahren Fahrvergnügen alles auf Anfang: Wolfgang zerlegte den Commo komplett, revidierte alle Teile und ließ ihn ordentlich lackieren. In diesem Zustand lief der schnelle Riese volle 23 Jahre lang und machte der ganzen Familie viel Freude. Österreich rauf und runter, Italien, Ungarn und Deutschland – mit Kind und Kegel gings in den Urlaub und immer hielt der Opel brav durch. Vor zwei Jahren war es dann mal wieder soweit: Das Haus war fertiggebaut, die Kinder inzwischen groß und was macht der Opelianer, wenn er Zeit hat? Genau: Er zerlegt sein Goldstück und beseitigt die Spuren der vergangenen Jahre. Wolfgang machte es gewohnt gründlich und im Frühjahr war der GS/E strahlend schön back on the road. Die ersten Autotreffen im heimischen Österreich hat er gerade noch mitgemacht, dann verordnete Corona eine Zwangspause. Aber wer seinen Klassiker seit 25 Jahren hegt und pflegt, der kann auch noch ein paar Monate warten. Und jetzt geht’s ja wieder los … der Weg ist das Ziel.