Opel Rekord – Für Biedermänner und Brandstifter

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Undichte Getriebe sind nicht so selten. Häufig verhilft schon der Austausch der Wannendichtung… …sowie des Simmerrings an der Ausgangswelle zu deutlich mehr Trockenheit
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Das Differential neigt ebenfalls zur Inkontinenz. Wird es länger „ölfrei“ gefahren, kündigen schabende Geräusche vom Verschleiß von Tellerrad und Triebling

Fahrwerk,
 Lenkung, Bremsen
Fahrwerk
Ein erfreuliches Kapitel ist das Thema Fahrwerk: Hier gibt es keinerlei Auffälligkeiten. Die Kugelumlauflenkung ist robust Auch der Verschleiß von Spurstangenköpfen, Gummi-Metalllagern an der Radaufhängung und der Stoßdämpfer hält sich im durchschnittlichen Rahmen, was nicht bedeutet, dass einzelne Buchsen der Radaufhängung oder auch die Stoßdämpfer nicht nach Jahrzehnten erneuerungsbedürftig sein können. Die Ersatzteilversorgung mit Verschleißteilen ist problemlos, zumindest bei freien Händlern. Problematischer können da Rostschäden an den Aufhängungspunkten der Karosserie sein.

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Alle Fahrwerkskomponenten 
des Rekord sind üppig dimen­sioniert und daher sehr 
dauerhaft… …das gilt für Gummibuchsen 
wie für Kugelgelenke und Spur­stangenköpfe an der 
Vorderachse…
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…aber auch für die schrauben­gefederte hintere Starrachse 
mit Panhardstab… …solange nicht die Verbindun­gen zur Karosserie (hier die Längslenkerbefestigung der Hinterachse) von Korrosion befallen sind

Bremsanlage
Während an der Vorderachse grundsätzlich Scheibenbremsen zum Einsatz kamen, mussten sich alle Rekord- und Commodore-Varianten an der Hinterachse ebenso grundsätzlich mit Trommelbremsen begnügen – nicht gerade fortschrittlich für ein Auto, das in Gestalt des Commodore GS/E immerhin 150 PS leistete, fast 200 km/h erreichte und rund 1.300 Kilo wog. Immerhin ist eine Servounterstützung der Bremse serienmäßig. Der Rekord 1900 H sowie die Commodore wurde vorne mit größeren Bremsscheiben ausge-
stattet (271 mm statt 238 mm).

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Nicht eben fortschrittlich: Sämtliche Modellvarianten verzögerten an der Hinterachse mit Trommelbremsen. Vorne gab’s Scheiben, beim 1900 H sowie beim Commodore mit größerem Durchmesser

Räder, Reifen
Die wenigsten heute in Betrieb befindlichen Rekord C dürften noch auf Diagonalreifen der Größe 6.40-13 unterwegs sein, häufig wurden auch Aluräder statt der Serien-Stahlräder im Format 5×13 verbaut.Selbst Originalitäts-Fetischisten sind in diesem Punkt oft wenig konsequent und montieren gern zumindest epochengerechte Räder aus dem Zubehör. Solche Sonderräder müssen über eine ABE verfügen, ihr Anbau muss in den Papieren dokumentiert sein.
Innenraum, Elektrik

Innenausstattung
Aufgeräumt und sachlich-nüchtern präsentiert sich das Armaturenbrett. Mitunter ist der Armaturenbrettbezug rissig, und auch um die Haltbarkeit der Sitzbezüge ist es nicht gerade zum Besten bestellt. Im Großen und Ganzen ist das Interieur allerdings epochengerecht solide. Der weiße Dachhimmel neigt zu Flecken-
bildung durch Feuchtigkeit.