Alfa Romeo Alfetta


Worüber ich noch gar nicht schrieb – der Fahrspaß war stets eine wichtige Komponente bei jedem Alfa. „Die Freude am Fahren“ war zu Zeiten, wo die Alfetta meines Vaters noch nicht so verschlissen war, wirklich grandios. Die Zahnstangenlenkung arbeitet sehr direkt, sodass man eine Servounterstützung nicht wirklich vermisst. Das Handling ist für eine Limousine dieses Formats erstklassig, fast wie Gokart-Fahren, sicher ein Ergebnis der ausgewogenen Gewichtsverteilung durch die Transaxle-Technik. Und mit dem tollen 2-Liter-Aggregat unter der Haube ging auch richtig die Post ab.

Der Stahltank liegt ungünstig im Aufprallbereich im Heck, und er ist überdies rostgefährdet …

… ebenso wie die „Taschen“ zu den hinteren Seitenteilen – hier auf der Fahrerseite

Die Heckschürze gammelt oft im Bereich unter der Edelstahl-Stoßstange durch

und auch der Kofferraumdeckel ist an den doppellagigen Partien rostgefährdet.

Noch ist der Rost hier mit kosmetischer Ausbesserung zu behandeln – das sieht häufig übler aus

Fazit:

Es brauchte seine Zeit, bis die innovative Alfetta auf dem Klassikermarkt akzeptiert wurde, doch seit einiger Zeit kennen die Preise für top erhaltene Exemplare nur eine Richtung: deutlich nach oben! Eine Restaurierung lohnt sich unter wirtschaftlichen Aspekten dennoch nie, weshalb unser Tipp nur lauten kann: Ein Auto mit gesundem Blechkleid ist immer ein paar Tausender mehr wert als ein Auto mit ernsten Rostschäden, auch wenn das zunächst viel billiger erscheint. Man darf auch nicht vergessen, dass die Ersatzteilversorgung für die Alfetta im Blechbereich, aber auch bei Interieurteilen, denkbar schlecht ist. Deutlich entspannter sieht es bei Mechanik-Komponenten aus, namentlich alles, was man für eine gründliche Motorrevision benötigt, ist preiswert und per Katalog verfügbar, weil es sich um dieselbe Maschine wie in der kauzigen Giulia handelt.