BMW M3

Sch…, wir werden alt! Wenn unsere motorisierten Helden der Jugend 30 Lenze zählen, dann wird’s echt ernst. Und so kommt es einem schon komisch vor, wenn der BMW M3 auf einmal auch reif fürs H-Kennzeichen sein soll – passt irgendwie nicht. Wir haben trotzdem einem unter die Haube geschaut – für den Fall, dass Sie jetzt reif für ihren Jugendtraum sind

Es gibt da nichts zu beschönigen: 1986 – das Jahr, in dem der M3 als rennsporttaugliche Variante des Dreiers von BMW auf den Markt kam (die erste Präsentation erfolgte 1985 auf der IAA) – liegt jetzt dreißig Jahre zurück. Ursprünglich als reines Homologationsmodell für die DTM gedacht, rannten die Kunden BMW die Bude ein und rissen ihnen die M3 derart aus den Händen, dass man die Idee einer limitierten Sonderserie bald aufgab.
Es gab dann allerdings während des Bauzeitraums der ersten M3-Baureihe doch noch einige „Sondermodelle des Sondermodells“, die auf dem Klassikermarkt nochmals bedeutend teurer gehandelt werden als der zu keiner Zeit wirklich billige „normale“ M3, zu dem auch unser Referenzmodell aus dem Angebot des Fahrzeughändlers Alberto Fiorentino (AF-Cars, Seevetal) zählt. So wird beispielsweise ein originaler und gepflegter M3 E30 in der 600 Mal gebauten „Sport Evolution“-Ausführung um 150.000 Euro gehandelt. Noch seltener sind das Sondermodell „Cecotto“, von dem 505 Exemplare entstanden und der nur in 148 Exemplaren gefertigte M3 „Europameister“ mit Handsignatur von Roberto Ravaglia. Ab 1988 war der M3 auch als Cabriolet erhältlich. Standardmäßig grundsätzlich nur als Zweitürer angeboten, konnte man den M3 auf Sonderwunsch übrigens auch viertürig ordern.

Die Schweller sind prinzipiell auf ganzer Länge rostgefährdet – besonders aber im Spritzbereich der Vorderräder

Details wie ein vollständiges Bordwerkzeug geben Pluspunkte

Aus Gewichtsgründen wanderte die Batterie ins Heck. Prüfen Sie den Bereich auf Korrosion durch Säurenebel

Sorgen wegen des Alters sind nach wie vor unangebracht: Der M3 der Baureihe E30 wurde mit mehr als 1.500 Einzelsiegen der erfolgreichste Tourenwagen der Welt und ist auch im dreißigsten Jahr noch kein Fall fürs automobile Seniorenstift. Die athletische Optik mit den muskulösen Breitbau-Kotflügeln und voluminösem Spoilerwerk lässt daran wenig Zweifel aufkommen. Dezent ist allerdings anders – weshalb Heerscharen halbstarker Vorstadt-Tuner in den 1980er- und 90er-Jahren auch ihre gewöhnlichen 316er-BMW nachträglich zu Möchtegern-M3 aufpimpten. Am Image eines echten M3 konnte das wenig kratzen – begegnete man als „Petrolhead“ einem im Straßenbild (was selten genug vorkam), zog man stets anerkennend die Augenbrauen hoch.