BMW Z1

Der Unterboden besteht ebenfalls aus Kunststoff, der in aufwendiger Sandwich-Bauweise ausreichend stabil gemacht wurde, anschließend wurde er mit dem Chassis verklebt und verschraubt

Auch wenn ihm „offen“ natürlich besser steht, macht der Z1 auch geschlossen eine gute Figur

Alle Bedienungselemente sitzen dort, wo Hände und Füße sie suchen, die Schaltung mit ihren kurzen Wegen „flutscht“ durch die Gänge, dass es ein Vergnügen ist, und der drehfreudige 170 PS starke 2,5-l-Sechszylinder unter der Haube macht die Musik dazu. Erstaunlicherweise liefert der Motor trotzdem den einzigen Wermutstropfen an dem gesamten „Set-up“, denn das durchaus elastische Aggregat wirkt „untenherum“ relativ drehmomentschwach, sodass man ständig mit höheren Drehzahlen unterwegs ist, als man häufig möchte. Die technischen Daten untermauern das, denn das maximale Drehmoment von 222 Nm liegt erst bei 4.300 U/min an. Dem Motor mit seinem viel gerühmten turbinenartigen Lauf macht das nichts aus, aber es mindert den harmonischen Gesamteindruck ein wenig. Den Vorbesitzer unseres hervorragend erhaltenen Referenzfahrzeugs mit original unter 80.000 km Laufleistung, das zurzeit beim Norderstedter Klassiker-Handel „Collector-Cars Mehne“ zum Verkauf steht, störte es sogar so sehr, dass er das Differenzial gegen eines mit kürzerer Übersetzung aus der allradgetriebenen Limousine 325xi austauschen ließ. Dadurch dreht der Motor zwar noch höher, aber das Beschleunigungsverhalten ist insgesamt harmonischer, noch agiler.

Handarbeit: Das Verdeck wird grundsätzlich manuell betätigt und faltet sich unter dem Verdeckkasten zusammen

Nach rund 25 Jahren bleiben auch bei einem hochwertigen Sonnenlandverdeck Verschleißspuren nicht völlig aus
Durch seine Großserientechnik ist der Z1 auf der mechanischen Seite völlig anspruchs- und problemlos, es ist überhaupt kein Hindernis, ihn sommers im Alltag zu nutzen – den Winterbetrieb sollte man diesem jungen Klassiker wegen seiner Seltenheit und der ansteigenden Preisnotierungen zwar womöglich ersparen, grundsätzlich wäre aber auch das denkbar.

Fazit: Wem ein Lotus Elise zu spartanisch ist, wer aber auf einem höheren Komfort- und Qualitätslevel ein vergleichbares Fahrerlebnis „ohne Filter“ sucht, für den ist der BMW Z1 eine ideale Empfehlung. Ein echtes „Tal der Tränen“ hat der Schon-immer-Klassiker preislich nie erleben müssen, aber im Zuge des allgemeinen Oldtimerbooms ziehen auch hier die Preise in letzter Zeit deutlich steiler an. Interessenten sollten sich bald ein Exemplar sichern und beim Kauf auf eine möglichst gut belegte Historie mit dokumentierter Wartung achten.