VW Käfer (60er-Jahre)

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Hier ist an der Vorderachse die standfeste CSP-Scheibenbremse für den großen Fünflochkreis nachgerüstet worden

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Wichtig für die Sicherheit: Spielfreie Spurstangenköpfe und eine intakte Hardyscheibe zum Lenkgetriebe hin

Bremsanlage
Serienmäßig hatten Käfer bis Modelljahr 1967 rundum ausschließlich Trommelbremsen, die im Zusammenhang mit der Serienmotorisierung mal so eben und eben ausreichend sind (eine Negativ-Ausnahme bildet die sehr bescheidene Bremsleistung der Seilzugbremsen beim Standard-Käfer bis um 1960 – sie war schon in den 1950ern nicht mehr Stand der Technik).
Häufig hat man bei allen Versionen mit verzogenen Trommeln zu kämpfen, was sich in einem „rubbelnden“ Bremspedalgefühl äußert. Wurden Leitungssteigerungen vorgenommen, ist unbedingt eine Scheibenbremsanlage zu empfehlen – entweder die Bremsanlage der 1500er-Käfer ab Modelljahr 1967, die einen geänderten (Vier-)Lochkreis der Räder bedingt, oder (für den 205 mm-Fünflochkreis) die Scheibenbremse von Custom & Speed Parts in Bargteheide.

Spurstangen, Lenkung
Bis Mitte der 1960er-Jahre mussten die Spurstangen beim Käfer ebenso turnusmäßig alle 2.500 Kilometer abgeschmiert werden wie die Achsschenkel und die Vorderachse. Das wurde und wird bis heute gern vernachlässigt und führt zu erhöhtem Verschleiß. Ab der Änderung der Vorderachse auf Kugelgelenk-Trag-hebel im August 1965 wurden auch die Spurstangenköpfe wartungsfrei, und die Achse selbst brauchte nur noch alle 10.000 km abgeschmiert zu werden. Trotzdem sollte das Lenkspiel in der Mittelstellung nicht größer als ein bis zwei Finger breit sein. In Maßen lässt es sich am Lenkgetriebe nachstellen.

Innenraum, Elektrik, Sonstiges

Instrumente, Schalter
Wo (fast) nichts ist, kann auch nichts kaputtgehen: Zum Problem wird nur eine unfachmännisch verbastelte Elektrik (vom Kofferraum aus prüfen).

6-Volt-Anlage
Ein echtes Problemkind ist die 6-Volt-Anlage, die – von Sonderfahrzeugen z. B. für die Polizei abgesehen – bis August 1967 in allen Käfermodellen verbaut wurde. Funzelige Scheinwerfer, verlöschende Blinker, wenn man auf die Bremse tritt und Zeitlupen-Scheibenwischer sind hier an der Tagesordnung. Abgesehen davon, dass 6-Volt-Teile wie Glühlampen längst nicht mehr an der Tankstelle zu bekommen sind und Batterien im teuren Spezialhandel gekauft werden müssen, bietet sich hier für alle, die halbwegs auf Alltagstauglichkeit bedacht sind, unbedingt eine Umrüstung auf eine 12-Volt-Anlage an. Viele Käfer auf dem heutigen Markt haben das bereits hinter sich.

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