Lincoln Premiere 1957

Lincoln-Premiere-Besitzer-08Peters erste Aktion, als der türkisfarbene Neuzugang auf dem Hof stand, war eine zwingend notwendige Verlängerung der alten DIN-Garage. Dann passte der Lincoln da einigermaßen rein, nebenan fanden noch ein Tresen und ein paar Utensilien Platz, die den American-Diner-Look perfekt machen: Käffchen mit Blick auf das Premiere-Panorama.

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Und das ist sehenswert. Aus den einfachen Rundscheinwerfern des Jahres 1956 wurden im Jahrgang 1957 große, übereinander liegende Doppelscheinwerfer mit darunter quer liegenden Zusatzscheinwerfern, welche ge­wünschte Szenen wie eine Flutlichtanlage illuminieren konnten. Die Seiten-linie des fast sechs Meter langen Stahlkolosses ist schnurgerade und gipfelt am Hintern in dramatisch hochgezogenen, um 30 Grad geneigten Flossen, die sich hinter den Türen in einem unechten Lufteinlass schon andeuten. Seitliche Chromleisten, noch gerader als der Horizont in Schleswig-Holstein, enden am Heck frech in einem kleinen V. Im Geiste hört man bei so viel Designmut die Federmäuse flattern: Nach dem Concept Car Lincoln Futura ist auch ein Lincoln Premiere in den 60ern in den Genuss gekommen, Pate für das „Batmobil“ zu stehen.

Seit rund zwei Jahren wohnt das 2-Door Hardtop Coupé schon in der Ammersbeker Garage. Die Historie des Exemplars liegt weitestgehend im Dunkeln, nur ein paar gefundene Belege deuten darauf hin, dass die gesamte Inneneinrichtung in 2005 erneuert wurde. Außerdem bekam der Lincoln frischen Lack und neuen Chrom auf alle dafür vorgesehenen Stellen. Allein so eine einzige Stoßstange dürfte mehr als ein Zündapp Janus wiegen…

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Sechs Liter Hubraum haben mit dem massiven Stahlkoloss keine Mühe.

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