Peugeot 504 Cabrio

1934 401 Eclipse

Als erstes Peugeot-Cabrio der Neuzeit gilt der 201 C von 1931 – damals schon mit unabhängiger Radaufhängung. Das Auto war die Grundlage für eine bahnbrechende Entwicklung: den zwei Jahre später erscheinenden 301 C. Aus dem bauten drei Herren ein ganz besonderes Einzelstück: Der französische Zahnarzt und Hobby-Designer Georges Paulin überzeugte den Peugeot-Vertragshändler Emile Darl’Mat sowie den Karosseriebauer Marcel Pourtout, ein Festdach-Cabrio zu entwickeln. Als Einzelanfertigung entstand ein 301 C mit elektrisch versenkbarer Dachschale. Die Idee zog 1934 mit dem 401 sowie 402 Eclipse und dem größeren, 4,75 Meter langen  601 Eclipse in die Serie ein. Die kleineren Exemplare waren ausgerüstet mit einem Zweiliter-Vierzylinder, der 58 PS leistete, Der 601 Eclipse besaß einen 2,2-Liter-Sechszylinder mit 60 PS. Mit 1,4 Tonnen Gewicht schaffte das Auto 110 km/h – aber das große Modell mit elek-trisch versenkbarem Stahldach unter der Kofferraumklappe fand nicht viel Abnehmer: Nur ganze 21 Stück wurden gebaut. Insgesamt fanden 454 Eclipse-Exemplare Käufer: ein 402 Eclipse kostete 1936 34.000 Franc (heute ca. 150.000 Euro).

1934 601 Roadster

Der nächste große offene Wurf kam 1956, als Peugeot den offenen 403 vorstellte. Das Auto in Pontonform stammte von Pininfarina und fand große Beachtung. Eine echte Hauptrolle hatte es als Transportmittel des US-TV-Kommissars Columbo, der in seinen Filmen genauso ausgeliebt aussah wie sein Auto.
Der Nachfolger 404 Cabrio sah um einiges moderner aus, allerdings steckten unterm Blech teilweise noch die 403-Motoren und -Getriebe. Für die Form war wieder Pininfarina verantwortlich, der erstmals auch die Produktion von Inneneinrichtung und Karosserie übernahm. Das Werk in Sochaux montierte. Eine mechanische Einspritzpumpe verhalf dem 1,6-Liter-Motor zunächst zu 80, später zu 88 PS.
Das nächste Cabrio war deutlich kleiner, hieß 204 C und basierte auf der Schrägheckvariante. Es kam 1967 – die geschlossene Variante (gebaut ab 1965) kam sogar mit 1.255 cm3 großem Dieselmotor und war damit der kleinste Diesel-Pkw der Welt.

1958 403 Cabrio

Der 304 C löste den 204 im Frühjahr 1970 ab. Auch hier nutzte Peugeot wieder das bewährte Rezept, Motor und Getriebe des Vorgängers ein bisschen länger zu nutzen. Auch den 304 zeichnete Pininfarina – 1975 war Schluss mit dem 304 C. Nahezu zeitgleich brachte Peugeot auch ein größeres Cabrio auf den Markt, den 504.
Der lief 14 Jahre lang – und wurde vom 205 Cabriolet abgelöst. Der 205 in allen Karosserievarianten war in Deutschland mit insgesamt 410.510 Stück lange Zeit der bestverkaufte Peugeot überhaupt. Der CT war das offene Pendant zum GT, allerdings war er im Gegensatz zu den Märkten Japan und Australien nur mit dem 120-PS-Motor zu haben.

1970 304 Cabrio

Wieder von Pininfarina stammte das nächste Cabriolet,  der 306 C, der 1996 kam. Dessen Stoffverdeck verschwand elegant unter einer festen Klappe, im Kofferraum war trotzdem noch Platz für 270 Liter Gepäck. 1997 wurde zu dem Auto auch noch ein Hardtop angeboten. Mehr als 50.000 Stück wurden gebaut. Der Nachfolger stand als Studie erstmal auf dem Genfer Salon 1998, genannt 20Herz. Das Auto besaß ein versenkbares Stahldach – wie die Eclipse-Modelle früher und in der Neuzeit ein Novum bei einem Kleinwagen. Im Jahr 2000 erschien die Serienversion als 206 CC, der sogar viersitzig war – und avancierte mit insgesamt 360.000 gebauten Einheiten zum meistverkauften Coupé-Cabriolet in Deutschland.
Vorerst Letzter in der Reihe der Peugeot-Cabrios war der 308 CC, ebenfalls ein Festdach-Cabrio.

Text/Fotos: Roland Löwisch