Shades of Green: Ringbrothers 1970er Chevrolet Camaro Grinch

Wisconsin? Mehr Kühe als Einwohner, Wasser, Wald, weites Land. Aber nicht so tot wie es scheint: Wisconson ist das heimliche Mekka für Begaste. Schuld daran sind Jim und Mike Ring, die wohl abgedrehtesten Customizer jenseits von Nippon

Jedes Jahr zur SEMA das gleiche Spiel: Die Ring Brothers werden als ungekrönte Könige der Hardcore-Messe gefeiert. Die Brüder aus dem beschaulichen Spring Green im Mittleren Westen sind spezialisiert auf einzigartige Custom Cars und rocken die Show mit allem, was anmacht. Mal ist es ein Mustang, mal ein DeTomaso oder besonders gerne ein Camaro, der selbst abgebrühte SEMA-Pilger  nach Luft schnappen lässt. Der böse Grinch macht da keine Ausnahme

Der Grinch. Eine Kreatur mit grünem Fell, die in einer Berghöhle lebt, Weihnachten nicht ausstehen kann und braven Bürgern die Geschenke klaut. Zwar kommt der von Jim Carrey gespielte Bösewicht noch zur späten Einsicht, doch steht der Name wohl für alle Zeiten für miesen Charakter in grüner Hülle. Womit wir beim Grinch aus dem Hause Ring wären. Der  1970er Camaro lässt schon optisch keine Zweifel daran, dass er seinem ewigen Rivalen Mustang ordentlich einschenken will. Die Rivalität der beiden Ponys ist so alt wie sie selbst, obwohl der Mustang in der Käufergunst eindeutig davongezogen ist. Nichtsdestotrotz sind gut erhaltene Camaro der Endsechziger und Siebziger solide Geldanlagen, die nicht für die Garage, sondern für die Piste gebaut sind: Ein Klassiker, in dem du kämpfen musst, weil die Technik eben 50 Jahre alt ist: Lenkung, Reifen, Bremsen, einfach alles. Das fordert Helden am Lenkrad, die das mit viel Gefühl  und etwas Verstand ausgleichen. Belohnt werden sie mit purem Fahrvergnügen.

Warum also Hand anlegen an das alltagstauglichen Muskelpaket? Für die Gebrüder Ring keine Frage, die Exzessivschrauber lieben nun mal die Herausforderung. So strippten sie den frühen 70er Camaro bis auf die letzte Schraube und verpassten ihm ein Aufbauwerk, das sich sehen lassen kann. Um es kurz zu machen: alles neu. Der Motor: ein LS3-V8 von Wegner Sports mit 620 PS. Die Kraftübertragung: ein Bowler TKO Tremec-Fünfgang-Getriebe. Die Abgasanlage: ein von den Ring Brothers angefertigter Edelstahlauspuff mit Flowmaster 44SS-System. Die Federung: DSE-Hydraulik mit Quadra-Link und AFCO-Stoßdämpfern. Die Verzögerung: 6-Kolben Wildwood Bremsen. Die Puschen: 19“ vorne, 20“ hinten mit Michelin PilotSport unter rausgezogenen Kotflügelbacken.

Innen herrscht original Ring-Style, was erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist, da großer Wert auf den Original-Vintage-Look gelegt wurde. Individuelle Bezüge aus italienischem Leder auf den Corbeau Bucketseats und customizde Instrumente samt zeitgemäßem Kenwood-Soundsystem sorgen für angemessenen Komfort, ohne aufdringlich modern zu sein. Außen erscheint der Grinch vergleichsweise dezent, Fronthaube und Heckspoiler aus Carbon geben einen unauffälligen Hinweis darauf, was unterm Blech Sache ist. Im Übrigen setzen die Gebrüder Ring auf die grüne Farbgebung aus original BASF-Küche mit schwarzen Akzenten, die sich bis in den Motorraum fortsetzt. 

Für Jim und Mike Ring ist der Grinch ein weiterer Beweis ihrer Customizing-Kunst, für den Eigner des 225.000-Dollar-Ponys die Erfüllung seiner Träume. Mal sehen, was auf der nächsten SEMA aus Wisconsin zu sehen sein wird. Die Brüder haben noch einiges im Köcher. 

www.ringbrothers.com

Fotos: Aviar Motors

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