12 Feb Zwei Fünfer mit sechs Richtigen

Fahrfeeling

Trotz aller konstruktiver Gemeinsamkeiten – beide Hochleistungslimousinen setzen auf großvolumige Reihensechszylindermotoren: Die Fahreindrücke in der Praxis sind bemerkenswert. Die BMW Motorsport GmbH und die Burkhard Bovensiepen GmbH & Co KG haben ihre Modelle vollkommen eigenständig abgestimmt. Der M5 wirkt im direkten Vergleich härter als der B10, ist aber dabei nicht unangenehm.
Dort wo die Straßen menschenleer sind, erfahren wir zusammen mit den beiden Besitzern die Unterschiede und lassen die Muskeln spielen. Spätestens jetzt zeigt sich, warum die straffen Sportsitze über dicke Seitenwulste verfügen. In kundiger Hand ist beachtliche Querdynamik möglich, ohne dass das Fahrwerk auch nur einen Moment nervös oder unkontrollierbar wäre.

Der bayrische Fahrdynamikmaßstab E34 ist trotz mehr als 1.600 Kilogramm Leergewicht auf den Zentimeter genau beweglich. Durch seine sportliche Abstimmung und das vom M1 abstammende, grandiose 3,4 Liter-Triebwerk unter der Haube geht dabei besonders der M5 brutal nach vorn. Er hängt perfekt am Gas, dreht willig hoch bis maximal 7.200 Umdrehungen und macht dem Firmenslogan „Aus Freude am Fahren“ alle Ehre. Die Münchener beließen es allerdings nicht bei der Implantation dieses Traummotors, sondern passten das gesamte Package konsequent an, inklusive gestrafftem Sportfahrwerk und riesiger 17-Zoll-Bremsanlage. Dieser Maxi-Fünfer taugt als Fahrmaschine für Vollgasfreaks, weil selbst in höchsten Drehzahlregionen der Schub anhält. Von Werksmotorsportexperten aufgerüstet, reichen 6,3 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100. Bei 250 Kilometern pro Stunde greift das zweifelhafte Vergnügen einer freiwilligen Selbstbeschränkung ein, obwohl leistungstechnisch auch 270 Sachen möglich gewesen wären.

Spezielle 17“-Felgen und Schürzen in Kontrastfarbe sind dem M5 vorbehalten

Spezielle Polster und ein 300er-Tacho verraten dem Kenner den M5. Das Kassettenradio ist original und inzwischen Retro-Kult