Aus neu mach alt – Jaguar E-Type

Ganz klar Leightweight: Dünnes Aluminium, viele Ent- und Belüftungslöcher

Beim Nachbau des Motors hat sich Jaguar ganz am Ur-Motor orientiert, der 3.868 cm3 großen XK-Maschine, mit dem 1957 letztmalig ein D-Type Le Mans gewann. Das Aggregat ist mit drei Weber-Doppelvergasern bestückt, gegen Aufpreis gibt es aber auch eine Lucas-Einspritzung. Damit war bereits das „Car Zero“ ausgerüstet – der moderne E-Type-Lightweight, der zunächst in Pebble Beach stand und als Entwicklungsprototyp keine eigene Chassisnummer bekam. Nun besitzt jedes Exemplar etwa 340 PS und ein maximales Drehmoment von etwa 380 Nm.

Was für ein Anblick: Nagelneuer E-Type-Motor in nagelneuer Umgebung

Knackig ging schon in den 60ern: Kurzer Schalthebel für das Vierganggetriebe

Das soll den typischen „Wumms“ auch im niedrigen Drehzahlbereich bei klassischen Jaguar-Rennmotoren sichern. Die Kraftübertragung übernimmt ein historisch korrektes Vierganggetriebe, auch das Fahrwerk mit doppelten Querlenkern vorne und Einzelradaufhängung hinten an Dreieckslenkern ist E-Type-typisch. Die Bremse ist leicht abgeändert: Die Scheiben vorne sind mit 305 Durchmesser größer als die originalen, allerdings gibt es auch hier keine Servounterstützung. 15 Tage Dauerfolter von „Car Zero“ auf dem Testgelände in Gaydon sollen die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen bewiesen haben.

Purismus ist Trumpf: Der Besitzer dieses Wagens wollte es ganz einfach

E-Type-Kommando­zentrale: Klassischer gehts nicht

Endlich lädt Kev Riches auf den Beifahrersitz. Das erfordert auch aufgrund des eingebauten Käfigs ein bisschen Körperbeherrschung, aber nach dem Einfädeln kann man sich auf echtem Conolly-Leder nach Spezifikation der 60er Jahre niederlassen. Viel Innenausstattung gibt es nicht – sie ist der natürliche Feind des Gewichts. Der Besitzer von Nummer 13 hat das beherzigt – andere Käufer lassen ihre Wagen wohl dann doch etwas luxuriöser ausstatten. Vierpunktgurte allerdings sind obligatorisch: Der Lightweight ist eben sehr viel mehr Rennwagen als Gleichmäßigkeitsrallye-Beau.

Ingenieur Kev Riches und eines seiner „Babys“: Stolz bis in die letzte Niete