Ford Fairlane Crown Victoria 1956 – Fair Deal?

Beim Gedanken an das typische US-Car der Fifties fällt den meisten zuerst der Chevrolet Bel Air ein. Doch der ewige GM-Konkurrent Ford hatte etwas Vergleichbares im Programm – den hierzulande weniger bekannten Ford Fairlane. Auch der trug Panoramascheiben vorn und hinten sowie prächtige Chromzier zur obligatorischen Zweifarbenlackierung in Bonbontönen und unschuldigem Weiß. Als Alternative zum Chevy ist er eine Überlegung mehr wert

Auf ein Auto wie den ’56er Ford Fairlane sollte man sich etwas zeitgeistig einstimmen. Begeben wir uns also auf Zeitreise in die USA jener Jahre: Nach den Enthüllungen des NSA-Abhörskandals mit seinen immer unfassbareren Details kann schon mal in Vergessenheit geraten, dass es davor auch ein Amerika gab, das nicht paranoid wirkte, sondern stolz auf seine Freiheitsgarantien war.

Ein Amerika, das sogar seinem ehemaligen Kriegsgegner Deutschland mit dem Marshallplan kräftige Starthilfe gab (auch wenn dies vor allem deshalb geschah, um im aufkommenden Kalten Krieg eine Pufferzone zum „bösen“ Sowjetreich zu schaffen). Ein Amerika mit einem Präsidenten Dwight D. Eisenhower, das von der Eroberung des Weltalls träumte. Das mit Jazz, Blues und später dem Rockn ´n´ Roll aufmüpfige neue Musikstile hervorbrachte, deren Auswirkungen sich bis in die heutige Populärmusik verfolgen lassen. Darüber hinaus beeinflusste es mit einer herrlich verspielten Formensprache, mit reichlich Chromzier und leuchtenden Bonbonfarben nachhaltig das Geschmacksempfinden – übrigens nicht nur in der westlichen Welt.

Mit den Bezeichnungen nur nicht zu sparsam sein: Der Ford „Fairlane Crown Victoria“ firmierte mit zahlreichen Unterbezeichnungen – hier als viertüriger „Town Sedan“ mit „Thunderbird“-Triebwerk

Amerikanisches Design und amerikanische Mode galten als fortschrittlich und schick. US-Straßenkreuzer sind neben der Architektur von Tankstellen, Diners (Fast Food-Restaurants) und Musikboxen wohl das stärkste Ausdrucksmittel jener Ära, in der alles nur bergauf zu gehen schien. Selbstbewusst nannten die Amis ihr Land deshalb gern auch „God´s own Country“.

Während sich der Durchschnittsdeutsche in den 1950ern vom Fahrrad oder der NSU Quickly über putzige Hilfsvehikel wie Isetta und Goggo allmählich zu Käfer und Kadett hocharbeitete, zählten fette Schlitten (Full- und Midsize-Karossen) aller Marken in den Vereinigten Staaten längst zum alltäglichen Straßenbild auf den endlosen vielspurigen Highways.

Bei uns konnten sich im Wirtschaftswunder nur wohlhabende Fabrikanten und Filmstars Autos solcher Größenordnungen leisten – ein Kapitän von Opel oder ein nobler Mercedes 220 S mit Pontonkarosserie waren da schon das Höchste der Gefühle. Amerikanische Autos suchte man im deutschen Straßenverkehr vergebens.

Jetzt sollten Sie so weit sein, sich der Schönheit eines typischen Vertreters amerikanischer Automobiltradition der 1950er zu öffnen. Begrüßen Sie auf diesen Seiten den gefälligen Ford Fairlane aus dem Baujahr 1956, einen Vertreter der „Fullsize-Cars“. Es handelt sich hier um einen Four-Door-Town-Sedan, eine von insgesamt sechs Aufbauvarianten der ersten Fairlane-Generation, die die Baujahre 1955 und 1956 umfasste und die den Ford Crestline ablöste. Der Name Fairlane geht übrigens auf die Bezeichnung für Henry Fords Villensitz bei Dearborn, Michigan, zurück.

Neben der viertürigen Limousine gab es ein zweitüriges Coupé (Crown Victoria Coupé), ein zweitüriges Cabriolet (Convertible Sunliner), eine ebenfalls zweitürige Limousine (2-Door-Sedan) sowie einen viertürigen Kombi (Station Wagon). Eine besonders seltene Fairlane-Ausführung ist der Crown Victoria Skyliner, der mit einem durchgehenden getönten Kunststoffdach über Fahrer- und Beifahrerplatz Aufsehen erregte, aber kaum Käufer fand, weil sich bald herumsprach, dass man darin im Sommer wie unter einer Käseglocke schmorte.

Ein früher Fairlane strotzt nur so vor netten Detaillösungen (wie dem Tankdeckel hinterm Nummernschild). Ein Merkmal, das sich später nicht nur bei deutschen Ford-Modellen, sondern auch bei Mercedes und Opel wiederfand

Und auch sonst hatte Chevrolet mit dem Bel Air bei den Verkaufszahlen die Nase vorn, was sich ebenfalls im heutigen Klassiker-Angebot widerspiegelt. Den Fairlane sollte man deshalb keinesfalls verschmähen. Zum einen ist man damit auf Autotreffen ein echter Individualist, zum anderen gilt der Fairlane als sehr zuverlässiges Auto. Darüber hinaus wird er meist günstiger angeboten als der Bel Air, dessen höherer Bekanntheitsgrad auch zu einer höheren Nachfrage führt. Und last but not least ist das Design des 1955er/56er Fairlane bei allem 50er Jahre Barock eine Note unaufgeregter, strenger und sachlicher, was ganz gut zum europäischen Geschmack passt.

Bleibt ein Wermutstropfen: Was die Ersatzteilversorgung betrifft, sieht es für den Fairlane leider nicht ganz so gut aus. Zwar bekommt man aus den Staaten noch praktisch alles, und die Teilesuche und -Lieferung nach Deutschland ist dank Internet auch kein großes Thema mehr, aber die meisten deutschen Ford-Oldiehändler haben nur ein auf die deutsche, bestenfalls europäische Ford-Modellpalette abgestimmtes Lieferprogramm. Andererseits macht ein gut gewarteter Fairlane in der Praxis auch wenig Kummer, denn er leistet sich zumindest in der Mechanik keine gravierenden Schwachstellen – ganz gleich, ob er mit dem (weitaus selteneren) 3,7-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor oder, wie unser Exemplar, mit einer der drei V8-Motorisierungen ausgestattet ist, die in den beiden Baujahren angeboten wurden. Beim Blech sieht das etwas anders aus, das sollte man sich unbedingt bei der Ankaufuntersuchung genau ansehen.

Flossen und runde Rückleuchten in Strahltriebwerk-Optik waren Pflicht

Diagnose des Ford Fairlane (Series 1) im Detail

Karosserie, Unterboden

Die allerwenigsten frühen Ford Fairlane sind schon in jungen Jahren nach Deutschland gekommen. Die meisten wurden (und werden immer noch) als betagte Klassiker aus den USA importiert. Leider durften längst nicht alle angebotenen Fahrzeuge den größten Teil ihres Lebens im gelobten „sunshine state“ Kalifornien verbringen, sondern sie kommen von überall her, weshalb Rost am Chassis und an der Karosserie eines der größten Problemfelder darstellt.

Und ebenso leider sind die USA auch bei Pfuschreparaturen als das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ legendär. Deshalb kann unser erster Rat für Selbst-Importeure nur lauten, sich nicht auf glänzendes Bildmaterial und vollmundige Beschreibungen in Internet-Offerten zu verlassen, sondern das Auto seiner Träume selbst vor Ort gründlich zu inspizieren. Es sind mehr Fahrzeuge im Angebot, die eigentlich eine Vollrestaurierung verlangen, als man zunächst annehmen würde. Sicherer (und oft auch günstiger) ist es, ein Auto von einem seriösen Händler in Deutschland zu erwerben, wo man es vor Ort selbst inspizieren kann – und das, falls erforderlich, auch im westeuropäischen Kulturkreis restauriert wurde. Unser Foto-Objekt präsentiert sich in außerordentlich gutem Erhaltungszustand, wie man ihn nun wirklich nicht täglich antrifft – es hat allerdings auch seinen Preis.

Front. Motorraum,
 Vorderkotflügel

An der Front sollte die Suche nach aufkeimendem Rost an den Lampentöpfen beginnen – die allerdings genau da, wo es interessant ist, nicht einsehbar sind. Besonders korrosionsgefährdet sind auch die Bereiche bis inklusive der A-Säule, die im Spritzwasserbereich liegen. Zwar besitzt der Ford Fairlane mit Gummi-Dichtkanten versehene Innenkotflügel und sehr ordentliche Blechstärken im Karosseriebereich, trotzdem bieten zahlreiche Nischen und Winkel Schmutz und Rost viel Angriffsfläche. Korrosion kann auch dem vorderen Querträger zusetzen, an dem ein Punkt der Querlenker montiert ist.

Von der Kotflügelinnenseite her schwierig einsehbar, aber rostanfällig: der Bereich um die Lampentöpfe

Auch wenn das meiste Spritzwasser der Vorderräder vom Innenkotflügel abgefangen wird, bieten die dahinter liegenden zerklüfteten Blechpartien eine gute Angriffsfläche für Schmutz und Rost

Schweller

Wie bei fast allen Fahrzeugen dieser Ära sind rostanfällige Schweller ein häufiges Problem. Eine Inspektion von Außen- und Oberseite genügt nicht, es kommt auch auf die kleinen Trägerstücke an, über die der Innenschweller mit den beiden längs verlaufenden Kastenrahmen verbunden ist. Und die sind nur von der Unterseite her einsehbar. Hier sollte unbedingt auch den vorderen und hinteren Schwellerenden besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Eine Blende erschwert die Schweller-Inspektion auf Rost von oben …

…der sich oft auch in den hinteren Ecken einnistet…

…wobei besonders auf die Schweller-Endspitzen geachtet werden sollte

 

So blütenweiß sehen Türböden beim Fairlane nicht immer aus…

…und auch die ziemlich präzisen Tür-Spaltmaße sind
häufig „aus den Fugen“ geraten und nicht so schön wie hier. Das kann mehrere Gründe haben: Ausgeschlagene Türscharniere, Unfallschäden oder auch dicke Spachtelmasse an der Karosserie

Türen

Bei den Türen schlägt der Rost-Teufel gern an den Unterkanten und Türböden zu. Auch die seitlichen Falze sind häufiger betroffen. Allerdings lässt sich Rost hier schwierig entfernen, ohne die Falzkanten aufzutrennen, denn es handelt sich dabei in der Regel um Spaltkorrosion von der Innenseite her. Achten Sie auch auf ausgeschlagene Scharniere. Die Türen sollten satt ins Schloss fallen und saubere Spaltmaße zu den übrigen Karosserieteilen aufweisen. Beachten Sie auch den Zustand der Türverkleidungen, deren farblich abgesetzte Bespannung verschleißen und vergilben kann.

Bodenbleche

Durchrostungen an der Bodengruppe müssen beim Ford Fairlane nicht zwangsläufig von unten oder durch unbemerkten Wassereintritt aus der Armaturenbrettregion herkommen. Vor allem undichte Front- und Heckscheibenrahmen sind eine häufige Wassereintrittsquelle, gerade auch bei Autos mit derart ausgeprägten Panoramascheiben.

Bodenbleche und die Längsträger sind solide ausgeführt. Gut sind hier die kleinen Querträger zwischen den Schwellerinnenseiten und den Längsträgern zu erkennen, wo es bei ungepflegten Fahrzeugen auch häufiger zu Korrosion kommt

Die Panoramaverglasung verlangt den Scheibendichtungen eine Menge ab (auch vorne). Oft lässt sich nur mit zusätzlichen Dichtmitteln korrekt abdichten

Die dünne Karomatte aus PVC ist original. Zur Überprüfung des Kofferraumbodens, der Radkasten-Übergänge und der seitlichen „Taschen“ muss das verschwenderisch platzierte Reserverad ebenso raus wie die Matte. Am Heckabschlussblech auf Knitterfalten (Unfallschäden) achten

Heckbereich, Radkästen

Der Heckbereich des Fairlane bietet ebenfalls einige Angriffsmöglichkeiten für Korrosion, vor allem an den Übergängen der Radkästen zum Kofferraumboden sowie am Heckabschlussblech unterhalb der Stoßstange und den seitlichen „Taschen“, die vom Kofferraum und vom Unterboden aus zu inspizieren sind. Zur genauen Prüfung sind unbedingt die Kofferraummatte und das Reserverad herauszunehmen. Letzteres schränkt die Gebrauchstauglichkeit des Kofferraums zwar ein, was allerdings bei dem insgesamt verschwenderischen Platzangebot normalerweise trotzdem kein Problem darstellt.

Rostbildung ist im Bereich der hinteren Längsträgerenden am Übergang zum Querträger…

…sowie im Bereich der Blattfederaufnahmen besonders kritisch zu bewerten…

…und auch die „Taschen“ zu den Kofferraum-Seitenteilen sind eines kritischen Blicks zu würdigen

 

Ein robuster Geselle mit herrlich blubberndem Sound: Der 4,8-Liter-„Thunderbird“-V8 mit 200 PS

Motor und Peripherie

Motor

Grundsätzlich sind die herrlich blubbernden Ford-V8-Aggregate und auch der seltene 3,7-Liter-Reihensechszylinder sehr robust. Die Achtzylinder sind in folgenden Varianten erhältlich: 1955 mit 4,5 und 4,8 Liter Hubraum, 1956 mit 4,8 und 5,1 Liter Hubraum. Letzteres Aggregat hatte 225 PS. Der 4,8-Liter ist der so genannte „Y-V8“, eine Transplantation aus dem Thunderbird-Sport-Cabriolet. Eine Generalüberholung lässt sich für überschaubare Kosten realisieren, man kann auch auf ein vorkonfektioniertes Austauschaggregat zurückgreifen. Die Ersatzteilversorgung für die Fairlane-Modelle ist ordentlich, zumindest wenn man sich in den USA umsieht.

In Deutschland befasst sich von den reinen Markenhändlern der Ford-Oldieszene kaum jemand mit den amerikanischen Fahrzeugen. Trotzdem sollte man das Aggregat vor dem Kauf checken: Zuerst sollte der Motor auf Dichtheit überprüft werden (auch Nebenaggregate wie die Wasserpumpe nicht vergessen). US-Motoren neigen allgemein zu leichter Öl-Inkontinenz. Größere Undichtigkeiten sollten sich allerdings nicht finden lassen. Eine undichte Zylinderkopfdichtung kann sich auf mehrfache Weise bemerkbar machen: Entweder es gelangt Öl ins Kühlwasser oder auch umgekehrt (milchige Verfärbung), oder es gelangt Verbrennungsluft ins Kühlwasser (Blasen- und Überdruckbildung im Kühlflüssigkeitsbehälter bei laufendem Motor) oder auch umgekehrt (stärkere ungewöhnliche Dampfentwicklung aus dem Auspuff). Als nächstes braucht man ein geschultes Ohr: Läuft das Aggregat rund und ohne ungewöhnliche Nebengeräusche? Mitunter sorgen verschlissene Vergaser für einen unrunden Motorlauf, schlechte Leistung und unwillige Gasannahme.

Abschließend sollte eine Kompressionsdruckprüfung vorgenommen werden, wobei die Gleichmäßigkeit der Drücke in den einzelnen Zylindern entscheidender ist (bis zu einem bar Druckunterschied ist tolerabel) als die Absolutwerte.

Der Kühlerlüfter ist direkt auf der Wasserpumpenwelle montiert

Unten im Bild: die Gleichstromlichtmaschine der 12-Volt-Anlage (seit Fairlane-Modell ’56)

Elegantes Detail: Endrohrmündung des Auspuffs in der Stoßstange

Getriebe, Kraftübertragung

Getriebe, Achsantrieb

Die meisten Fairlane dürften über die recht unverwüstliche „Ford-O-Matic“ verfügen, allerdings war auch eine manuelle Dreigang-Lenkradschaltung lieferbar. Die häufigsten Mängel bei beiden Versionen sind Ölundichtigkeiten.

Schlagende Geräusche aus der Hinterachsgegend deuten auf ein verschlissenes Kardanwellen-Kreuzgelenk hin. Gern wird hier der Schmierdienst versäumt. Ein defektes Differential lässt sich während der Fahrt durch vernehmliche schabende, rumpelnde oder heulende Geräusche aus der Hinterachsgegend identifizieren.

Ausgeschlagene Buchsen der Dreieckslenker (hier sind die oberen Aufhängungspunkte zu sehen) und verschlissene Traggelenke der Achsschenkel (vernachlässigter Schmierdienst) können die Lenkpräzision und Fahrzeugsicherheit ebenso empfindlich beeinträchtigen…

…wie ein ausgeschlagenes Lenkgetriebe oder Umlenkhebel

Fahrwerk, Lenkung, Bremsen

Fahrwerk

Das Fahrwerk des Fairlane leistet sich keine außergewöhnlichen Schwächen. Nur die serienmäßigen Teleskopstoßdämpfer sind etwas weich abgestimmt, durch Gasdruckdämpfer lässt sich das Fahrwerk spürbar „straffen“. An der Vorderachse gibt es einige verschleißfreudige Komponenten wie beispielsweise den Umlenkhebel, der Spiel entwickeln kann. Natürlich verschleißen im Laufe der Jahre auch die Gummibuchsen an der Vorderachse, was zu einem noch indirekteren Fahrverhalten führen kann als es die butterweich agierende Servolenkung insbesondere in Verbindung mit den in den USA verbreiteten Diagonal-reifen ohnehin vermittelt. In diesem Punkt ist der Fairlane eben ein ganz typischer Amerikaner.

Natürlich sollte auch die Dichtheit der Übertragungselemente der Servolenkung geprüft werden. Gelegentlich sind Spurstangenköpfe oder die Achsschenkel ausgeschlagen, wenn der Schmierdienst an den doch recht zahlreichen Abschmierstellen vernachlässigt wurde.

Rumpelnde und schlagende Geräusche von hinten können
auf eine defekte Kardanwelle hinweisen, während schabende Geräusche oder ein Heulen vom Differential herrühren

„Faster Guide – Ford Power Steering“: Die Servolenkung arbeitet US-Car-typisch mit kräftiger Unterstützung. Auf Dichtigkeit des Systems achten!

Bremsanlage

Typisch für amerikanische Fahrzeuge der 1950er und 60er Jahre sind Trommelbremsen an allen vier Rädern, die im Falle des Fairlane serienmäßig nicht einmal über eine Servounterstützung verfügen. Fürs moderate „Cruisen“ sind sie allerdings ausreichend dimensioniert.

Verschleißteile der Bremsanlage sind billig, und die Bremsanlage gilt insgesamt als wenig defektanfällig. Gelegentlich sind die Radbremszylinder undicht.

Nackt und schmächtig ragt der gusseiserne Hauptbremszylinder der Einkreisbremsanlage aus der Motorspritzwand. Bremskraftverstärker? Fehlanzeige

… genügt die Bremswirkung, Rennen fahren sollte man damit lieber nicht

Der Fairlane hat Trommelbremsen rundherum – für gemütliches Cruisen…

 

Innenraum, Elektrik

Innenausstattung

Die Innenausstattung sollte sich in gutem Zustand befinden, denn Sattlerarbeiten sind kostspielig. Wichtig ist ein Check der Komfort-Features wie der elektrisch verstellbaren Sitzbank. Ausstattungsteile wie Instrumente etc. sind nur noch gebraucht und dann auch fast nur noch aus den USA erhältlich. Deshalb sollte hier auf einwandfreie Funktion geachtet werden.

Auch damals schon konnte man bei Ford „Grün“ wählen – bis unter den Dachhimmel!

Beinahe schon „Linie der Vernunft“: Schmuckarm und aufgeräumt präsentiert sich das Armaturenbrett…

…mit den fünf klar gestalteten Rundinstrumenten

Elektrik

Frühe Fairlane verfügen noch über eine 6-Volt-Elektrik mit den bekannten Schwächen wie Massefehlern und anderweitigen Übergangswiderständen. Die 1956er-Modelle

haben allerdings schon eine 12-Volt-Elektrik, was das Problempotenzial reduziert. Insgesamt ist die Elektrik des Fairlane solide, solange nicht haltlos daran herumgepfuscht wurde. Genau hier liegt bei ungepflegten Fahrzeugen oft der Hase im Pfeffer. Wenn also der Wischer streikt, das Heizgebläse nicht bläst, dann wirft das oft auch ein Licht auf die übrige Verfassung des Wagens und umgekehrt.

TECHNISCHE DATEN
Ford Fairlane Crown Victoria (Referenzfahrzeug):
Baujahr: 1956
Motor: V8
Hubraum: 4.785 ccm
Leistung: 225 PS
Max. Drehmoment: k.A.
Getriebe: Dreigang-Automatik
Antrieb: Hinterräder
Länge/Breite/Höhe: 5.042/1.928/1.499 mm
Gewicht: 1.464 kg
Beschleunigung 0-100 km/h: ca. 12,5 s
Top-Speed: k.A.

Das Referenzfahrzeug wurde uns freundlicherweise vom Autohaus Kopeinig, 22941 Bargteheide, zur Verfügung gestellt.

aktuelle classic-tax-Preisnotierungen

Marke Modell Zustand 2 (in Euro) Zustand 4 (in Euro)
Ford Fairlane Crown Sedan, Bj. 56 25.000,- 7.000,-

Fotos: Martin Henze