24 Nov Gran Turismo

Zeit, eine Runde mit den beiden Schätzchen zu drehen, um ihre gereifte Hubraummonster-Aura wirken zu lassen. Der Facel Vega HK 500, die fabelhafte Schönheit aus Frankreich, ist das Trumpf-As aller klassischen Autoquartette. Mit zunächst 5,9 Liter und später 6,3 Liter großem Chrysler-V8-Herz ist er in erster Linie extrem: gleichzeitig potent, elegant, rar, schnell und begehrenswert. In der kurzen aber heftigen Ära der Pariser Marke aus der Avenue George V entstehen nur 489 Fahrzeuge des intern als HK und HK1 bezeichneten Typs, die durch Ihre aufwändige Machart noch heute höchsten Ansprüchen genügen.

Es ist die unübertroffene Mühelosigkeit der höchst komfortablen Fortbewegung, wenn das Automatikgetriebe sanft das immer massiver einwirkende Drehmoment überträgt und der große Facel erst flüsternd und dann mit einer grummelnden Vehemenz Fahrt aufnimmt. Seine maximal vier Passagiere drückt der Facel sanft in seine opulenten Einzelledersitze. Spätestens jetzt gibt es keinen Zweifel mehr, warum in das in Handarbeit lackierte Blecharmaturenbrett eine chromglänzende Jaeger-Uhrensammlung eingebettet ist, die einem historischen Flugzeug ebenso gut zu Gesicht stünde.

Der Facel-Generaldirektor und Perfektionist Jean Daninos setzt sich innerhalb von nur zehn Jahren sein eigenes automobiles Denkmal. Der HK 500 ist die meistverbreitete V8-Variante und eine hochinteressante Alternative zu Bentley und Co.: amerikanisch inspiriert mit angedeuteten Heckflossen und in den Stoßstangen integrierten Auspuffendrohren und dennoch formal eigenständig mit großen Panoramafensterflächen, einem scheinbar schwebenden Dach ohne B-Säule, sowie einem Aluminium-Gittergrill und Ziereinlagen aus poliertem Edelstahl. Dieser Mix machte reihenweise Stars von Weltrang an. Künstler wie Ringo Starr oder Pablo Picasso suchten und schätzten das Ausgefallene und bedeuteten zugleich internationales Renommee für die kleine französische Firma.