Leserauto: Im Schatten der Muskeln

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Nur – das weiß fast niemand hier im Krautland. Gut so?
Die Ford-Tochter Mercury klingt namentlich griffig und cool. Spontan denkt man Freddy, den Sänger der Rockgruppe „Queen“, der einem noch immer posthum in heavy Rotation auf jedem beliebigen Oldiesender die gleichen drei abgegriffenen Hits in die Ohren knödelt. Und aus dem Physikunterricht erinnert man sich vielleicht noch an den englischen Begriff für Quecksilber (Hg). Alles richtig, aber nicht im Sinne der automobilen Namensgebung: Mercury ist eine Hommage an den sonnennächsten Planeten Merkur. Ein kleines, flinkes Ding, auf dem es tagsüber 430 Grad warm und nachts -170 Grad kalt ist. Er ist der schnellste Planet in unserem Sonnensystem und damit ein würdiger Namensgeber für das Coupé mit dem bullernden Herzen. Auch besteht sein riesiger Kern zu mehr als 65 Prozent aus Eisen – diese Eigenschaft teilt er sich ebenfalls weitestgehend mit dem dicken Wagen hier unten am Hamburger Hafen.

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Wie erwartet ist die Nomenklatur amerikanischer Großserienfahrzeuge für jemanden, dessen Vorfahren nicht auf einem Pferd (und Kühe zusammentreibend) durch die Steppe geritten sind, ein wenig verwirrend. Monterey ist zunächst einmal der spanische Begriff für den „Berg der Könige“. Die Bezeichnung mit dem schnellstem Planeten und dem Königsberg tauchte erstmals in den späten 1940ern auf, als vinyldachbezogene Coupés mit Lederausstattung der Konkurrenz von General Motors entgegen geworfen wurden.Monterey-Hafenpanorama-Boot-01