Triumph Spitfire 1500

… an der Klappe sind die Kanten auf Rost zu untersuchen

Diagnose des Triumph Spitfire im Detail
Karosserie, Unterboden
Hauptproblem der schicken Spitfire-Modelle ist der Rost, der praktisch alle Karosseriebereiche gnadenlos befallen und zersetzen kann. Korrosionsschutz war bis zum Mk. II ein absolutes Fremdwort – übrigens auch was eine Hohlraumversiegelung des Kastenrahmens mit selbsttragenden Elementen betrifft. Anschließend hatte man den Hohlräumen immerhin einen Basisschutz zukommen lassen, der rund 50 Jahre später natürlich keine große Wirkung mehr hat. Bei allen sanierten Fahrzeugen darf man davon ausgehen, dass hier entsprechend nachgebessert wurde. Hatte sich der „Gilb“ allerdings schon mal festgesetzt, ist ebenso entscheidend, dass eine Instandsetzung fachgerecht und gründlich vorgenommen wurde, sonst blüht der Rost gleich wieder. Karosserie-Ersatzteile sind ebenso wie viele weitere Ersatzteile für fast alle Modellgenerationen ab Katalog verfügbar und meist auch billig. Nicht immer können allerdings die Qualität und Passgenauigkeit von Repro-Teilen überzeugen, was nichts anderes heißt als dass sie qualitativ nochmals unter dem Niveau neuer Originalteile liegen können. Bei der Mehrzahl der freien Ersatzteilhändler darf man eine faire Aufklärung zu den verfügbaren Qualitäten erwarten.

Hier scheint eine leichte Undichtigkeit der Ölwanne vorzuliegen – bei etwas älteren Aggregaten ist das allerdings normal

Tatsächlich leiden die langhubigen Spiti-Motoren mitunter unter thermischen Problemen – ein thermostatgesteuerter elektrischer Zusatzlüfter ist durchaus sinnvoll

Modifikationen an der Auspuffanlage wie ein 4-in-1-Fächerkrümmer sind heute eher die Regel als die Ausnahme

Ein erheblicher Vorzug der übersichtlichen Spiti-Karosserie bei der Ankaufuntersuchung ist, dass fast alle zu prüfenden Stellen problemlos einsehbar sind. Selbstverständlich sollte man zur Beurteilung kritischer Stellen am Unterboden oder im Kofferraum die Teppiche hochnehmen beziehungsweise das Reserverad herausnehmen und auch in die Ecken schauen. Während man dank der aufklappbaren „Flip-Front“ den gesamten Vorderwagen bequem von oben inspizieren kann, empfiehlt sich die Analyse der übrigen Karosserie und des Fahrgestells auch auf einer Grube oder Hebebühne vorzunehmen.

Die Serienauspuffanlage ist von billiger Machart, der quer liegende Endtopf rostet wegen Kondenswasserbildung oft früh durch (hinten im Bild: Abschleppösen für den Sporteinsatz

Zwei SU-Gleichdruckvergaser sorgen für Power. Sie sind Standard bei allen Spiti-Versionen, wobei je nach Bauzeitraum unterschiedliche Typen zum Einsatz kamen. Beim 1500er sind es zwei HS4-Vergaser

Front / Motorraum / Vorderkotflügel
Die aufklappbare Front lässt mögliche Schwachstellen rasch erkennen – beispielsweise aufkeimenden Rost rings um die Scheinwerfertöpfe. Stärker korrosionsgefährdet sind auch die „Kasten“-Bereiche des Fußraums bis zur A-Säule, die im Spritzwasserbereich liegen. Hier sammeln sich Schmutz und Feuchtigkeit. Rost ist die Folge.
Achten Sie besonders auch auf schlecht reparierte Unfallschäden, die sich an verzogenen/ gestauchten Rahmenteilen zeigen. Eine sichere Diagnose verlangt allerdings oft nach entsprechender Erfahrung. Es kann ohnehin ein guter Tipp sein, ein mit Triumph-Fahrzeugen bewandertes Mitglied der rührigen Clubszene (z. B. aus dem TR-Register Deutschland) im konkreten Fall um Rat zu fragen oder sogar zur Besichtigung mitzunehmen. Viele Fahrzeuge sind in der Szene bekannt, sodass man über den Zustand ein profundes Urteil bekommen kann.